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Fiebersenkende Medikamente – wann sind sie angebracht?

Fiebersenkende Medikamente – wann sind sie angebracht?

Auch wenn du auf gesunde Lebensweise mit genügend Vitaminen, ausreichendem Schlaf und viel Bewegung an frischer Luft achtest, irgendwann erwischt dich eine Erkrankung meistens dann, wenn du sie überhaupt nicht gebrauchen kannst. Um den Heilungsprozess und die Arbeit der Abwehrzellen zu fördern, reguliert der Körper die Temperatur nach oben. Von Fieber spricht man, wenn die gemessene Temperatur des Körpers über 38 Grad Celsius liegt. Jetzt ist Schonung angebracht, am besten mit reichlich Bettruhe, um den Genesungsprozess zu unterstützen. Fiebersenkende Medikamente sind nur in bestimmten Fällen sinnvoll. Wir geben dir einen umfassenden Überblick über dieses Thema.

Warum steigt die Körpertemperatur bei manchen Krankheiten an?

In der Regel ist Fieber ein Zeichen für die intensive Arbeit des Immunsystems. Die Bekämpfung von Bakterien, Viren und anderen fremden Stoffen oder Zellen funktioniert nämlich effektiver bei höheren Temperaturen. Meistens ist Fieber daher Symptom einer Infektion oder einer Entzündung. Bei sehr hohem Fieber (Hyperpyrexie) liegt eine Fehlregulation der Körpertemperatur vor, die unterschiedliche Ursachen haben kann.

Wann spricht man von Fieber und wie messe ich die Temperatur richtig?

Die Medizin unterscheidet verschiedene Abstufungen:

  • erhöhte Temperatur: 37,5 bis 38 Grad (diese Temperaturen können auch bei Überhitzung erreicht werden)
  • leichtes Fieber: 38,1 bis 38,5 Grad
  • mässiges Fieber: 38,6 bis 39 Grad
  • hohes Fieber; 39,1 bis 39,9 Grad
  • sehr hohes Fieber: über 40 Grad
  • extremes Fieber: ab 41,1 Grad
  • Temperaturen von mehr als 42,6 Grad sind tödlich

Die Temperatur ist nicht an allen Stellen des Körpers gleich. Das ist wichtig zu wissen für die Interpretation des Messergebnisses. Am häufigsten wird unter der Achsel gemessen (axilläre Messung). Der Arm muss etwa zehn Minuten dicht am Körper anliegen. Diese Messergebnisse sind oft schwankend. Eine rektale Messung (im After) ist genauer. Dabei wird die Spitze des Thermometers für ungefähr fünf Minuten einen Zentimeter weit in den After geschoben. Das ergibt meist um 0,5 Grad höhere Werte.

Wann verwende ich fiebersenkende Medikamente?

Bei komplikationslos verlaufenden grippalen Infekten sind normalerweise keine fiebersenkenden Medikamente nötig. Ausnahmen bilden Patienten mit einer Vorerkrankung des Herzens. Fieber bedingt nämlich erhöhten Energieumsatz, was zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann. Auch wenn länger anhaltendes Fieber sowie Begleitsymptome zu grossem Leidensdruck führen und Hausmittel nicht helfen, sind fiebersenkende Medikamente angebracht. Bei hohem Fieber, das länger als zwei Tage anhält oder immer wieder auftritt, kannst du, je nach Allgemeinzustand, einen Arzt befragen oder auf Medikamente und Massnahmen zur Fiebersenkung zurückgreifen. Für frei verkäufliche Medikamente beraten Apotheker bei der Wahl des Arzneimittels. Extremes Fieber und Hyperpyrexie sind immer medizinische Notfälle!

Wie wirken Ibuprofen und andere Medikamente zur Fiebersenkung?

Die verwendeten Medikamente (Antipyretika) haben unterschiedliche Wirkungsspektren und Nebenwirkungen. Einige Substanzen wirken zugleich gegen Schmerzen oder Entzündungen. Die Wahl des fiebersenkenden Arzneimittels hängt deshalb unter anderem von der zugrunde liegenden Krankheit ab. So werden die bekanntesten fiebersenkenden Medikamente verwendet:

  • Ibuprofen – häufig bei kieferchirurgischen Eingriffen und Zahnschmerzen sowie bei Regelschmerzen. Es wirkt bei entsprechender Dosierung stärker fiebersenkend, schmerzlindernd und entzündungshemmend als ASS.
  • Acetylsalicylsäure (ASS) – oft bei Kopfschmerzen und Migräne. Der Wirkstoff erhöht die Blutungsneigung. Bei längerem Gebrauch kann ASS die Schleimhäute im Verdauungstrakt schädigen.
  • Diclofenac – Hauptanwendungsgebiete Gelenkschmerzen bei Arthrose und rheumatische Erkrankungen. Bekannte Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Störungen. Es wirkt stärker schmerzlindernd als Ibuprofen.
  • Metamizol – oft gegen postoperative Schmerzen. Es verursacht keine Probleme bezüglich Herz und Kreislauf sowie Verdauungstrakt. In seltenen Fällen droht eine Verminderung bestimmter Blutzellen (Granulozyten), die lebensgefährlich sein kann.
  • Paracetamol – als fiebersenkendes Medikament verursacht es, in der richtigen Dosierung eingenommen, kaum Nebenwirkungen. Paracetamol kann bei kleinen Kindern sowie im gesamten Zeitraum von Schwangerschaft und Stillzeit genommen werden. Allerdings ist die therapeutische Breite des Wirkstoffs gering. Überdosierungen führen zu gefährlichen Leberzellnekrosen. Es wirkt weniger schmerzlindernd als die anderen Mittel.
  • Weidenrinde – in der Volksheilkunde gegen Fieber und Schmerzen. Das Mittel enthält eine Substanz, welche mit der ASS (Aspirin) chemisch verwandt ist.
  • Aconitum (Blauer Eisenhut) wird in der Homöopathie bei Fieber eingesetzt.

Welche Gegenanzeigen gibt es für frei verkäufliche fiebersenkende Medikamente?

  • Ibuprofen: darf nicht angewendet werden bei Magenproblemen, Asthma, Störungen des Blutbildes, Leber- und Nierenstörungen, Blutungen sowie im letzten Schwangerschaftsdrittel
  • ASS: nicht geeignet für Kinder, bei Schwangerschaft, Stillzeit, Blutgerinnungsstörungen und Asthma
  • Diclofenac: kontraindiziert bei Magenproblemen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Herzschwäche, Bluthochdruck, Blutbildungsstörungen, Leber- und Nierenstörungen sowie im letzten Schwangerschaftsdrittel
  • Paracetamol: nicht verwenden bei Leber- und Nierenstörungen, HIV, Alkoholismus
  • Weidenrinde: siehe ASS

Was ist für Kinder geeignet?

Wenn bei einem Baby bis zu zwei Monaten die Temperatur über 38 Grad ansteigt, solltest du einen Arzt befragen. Das gilt auch für ältere Kinder, sobald noch andere Symptome von Krankheiten hinzukommen. ASS verbietet sich für Kinder. Fiebersaft erleichtert die Einnahme und ist entsprechend dem Alter des Kindes leicht zu dosieren. Für Säuglinge sind Zäpfchen geeignet. Ein eventuell auftretender Fieberkrampf geht meist schnell vorbei und ist harmlos. Dennoch solltest du vorsichtshalber den Notarzt rufen.

Welche Hausmittel kann ich zur Fiebersenkung einsetzen?

Der Wadenwickel ist die bekannteste fiebersenkende Behandlung:

  1. Befeuchte zwei Handtücher mit lauwarmem Wasser.
  2. Wickele sie um die Unterschenkel, darüber ein trockenes Tuch.
  3. Wiederhole das Prozedere nach Bedarf.

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