Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Apotheker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Histaminintoleranz Test: Pseudoallergie mit schwieriger Diagnostik

Histaminintoleranz Test: Pseudoallergie mit schwieriger Diagnostik

Kaffee, Wurst, Käse, Avocado: Die Lebensmittel, auf die der Körper von Histaminintoleranten reagiert, sind zahlreich und sehr unterschiedlich. Eine Histaminose schafft grossen Leidensdruck für den Patienten. Doch sie zu diagnostizieren, ist alles andere als einfach. Gibt es einen zuverlässigen Histaminintoleranz Test? Wann lohnt es sich, eine Diagnostik machen zu lassen, und wie läuft die Diagnose der Histaminunverträglichkeit ab? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die rätselhafte Pseudoallergie und den Test darauf.

Wo kann ich einen Histaminintoleranz Test machen?

Eine Histaminunverträglichkeit zeigt sich mit ganz individuellen Beschwerden. Der Körper kann mit heftigen Magen-Darm-Beschwerden reagieren, mit Durchfall und Bauchschmerzen, aber auch mit Hautrötungen und Ausschlag oder mit starkem Kopfschmerz. Die Ursache der Krankheit ist nach wie vor unbekannt, die Liste der möglichen Symptome lang. Das erschwert die Diagnose einer Histaminose. Hinzu kommt: Es gibt heute keine eindeutigen Diagnosekriterien für eine Histaminintoleranz. Das bedeutet, dass es keinen Bluttest oder eine andere Laboruntersuchung gibt, die eindeutig die Erkrankung nachweist. Tests, die Hinweise auf eine Unverträglichkeit geben sollen, untersuchen meist das Blut auf die Histaminmenge oder auf das Enzym Diaminoxidase. Deren Vorhandensein in bestimmten Mengen und der Zusammenhang mit der Histaminintoleranz lassen sich aber wissenschaftlich nicht beweisen. Fazit: Einen schnellen Histaminintoleranz Test per Blutprobe gibt es nicht.

Welcher Arzt macht einen Histaminintoleranz Test?

Du vermutest, dass du eine Histaminintoleranz hast? Mit diesem Verdacht gehst du normalerweise erst einmal zum Hausarzt. Dieser kann dich, wenn nötig, an Fachärzte weiterleiten. Die Intoleranz lässt sich nämlich nur mit einer Differenzialdiagnose einigermassen sicher feststellen: Es wird abgeklärt, ob andere, nachweisbare Krankheiten Ursache deiner Beschwerden sind. So können zum Beispiel Tests auf Gluten-, Lactose- oder Fructoseunverträglichkeit nötig sein. Auch chronische Darmkrankheiten und weitere Allergien müssen ausgeschlossen werden.

Der Körper überreagiert: Ist Histaminintoleranz eine Allergie?

Die Histaminintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, Ärzte bezeichnen sie als eine Pseudoallergie. Etwa ein bis zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden darunter, die meisten von ihnen sind Frauen mittleren Alters. Wer an Histaminintoleranz leidet, dessen Verdauungssystem ist nicht mehr in der Lage, überschüssiges Histamin abzubauen. Normalerweise übernimmt diese Aufgabe das Enzym Diaminoxidase (DAO). Arbeitet dieses Enzym nicht mehr wie vorgesehen oder ist nicht in ausreichender Menge vorhanden, kann es zu einer Reihe von Symptomen kommen. Unter einer Eliminationsdiät – histaminreiche Lebensmittel werden weggelassen – bessern sich die Symptome meist. Daran kann der Arzt und Ernährungsberater nicht nur das Vorhandensein der Intoleranz erkennen. Die langfristige Ernährung richtet sich im Anschluss individuell an die Reaktionen des Patienten. Eine immer wieder neu angepasste Ernährungsweise, die nicht ganz auf den Botenstoff Histamin verzichtet, aber unverträgliche Lebensmittel ausschliesst, verschafft oft eine Besserung der Beschwerden.

Diagnose beim Arzt: Wie stellt er die Histaminintoleranz fest?

Weil sich die Diagnose auf dem direkten Weg per Bluttest nicht stellen lässt, wird zunächst geprüft, ob andere Krankheiten vorliegen, die ähnliche Beschwerden auslösen. So könnte eine Darmspiegelung Aufschluss über entzündliche Krankheiten dort geben, Tests überprüfen andere Unverträglichkeiten und Allergien. Anschliessend kann der Arzt Blut abnehmen und in der Probe den Histamingehalt und den der Diaminoxidase bestimmen. Anschliessend führt der Patient eine zweiwöchige histaminfreie Diät durch und gibt danach wieder eine Blutprobe ab. Haben sich die Werte verändert, ist also zu viel Histamin oder Diaminoxidase zu finden, spricht dies für eine Histaminunverträglichkeit.

Bei welchen Beschwerden sollte ein Test auf Histaminunverträglichkeit gemacht werden?

Die unspezifischen Symptome der Histaminose und die Schwierigkeiten, sie nachzuweisen, machen die Diagnostik schwer. Sie können am ganzen Körper und in verschiedenster Form auftreten. Mitunter gehen Patienten jahrelang von Arzt zu Arzt, bis endlich eine Diagnose feststeht. Sind Erkrankungen mit vergleichbaren Symptomen ausgeschlossen, lohnt sich der Versuch mit einer histaminfreien Ausschlussdiät. Die wichtigsten Symptome, die du mit deinem Arzt besprechen solltest, hier einmal im Überblick:

  • Müdigkeit nach dem Essen
  • starke Bauchkrämpfe mit Durchfall
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Reizdarm
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • plötzlich auftretender Hautausschlag im Gesicht
  • laufende oder verstopfte Nase
  • plötzlicher Blutdruckabfall mit Schweissausbrüchen und Schwächegefühlen

Gibt es einen Histaminintoleranz Test für zu Hause?

Es gibt Testkits, die das Vorhandensein des Enzyms Diaminoxidase überprüfen. Allerdings ist der Zusammenhang von bestimmten Testergebnissen mit der Histaminose nicht wissenschaftlich zu belegen. Ausserdem sind die Tests nur dann einigermassen aussagekräftig, wenn sie sorgfältig gehandhabt und sehr schnell im Labor verarbeitet werden. Insofern sind die Testkits, die für den Hausgebrauch angeboten werden, kein brauchbarer Ersatz für eine ärztliche Diagnose.

Wie zuverlässig ist der Histaminintoleranz Test?

Da bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Symptome einer Histaminintoleranz mit einem Mangel von Diaminoxidase zusammenhängen, bringt das Testergebnis in der Regel wenig. Die Messung im Blut sagt ausserdem nur etwas über die Menge des Enzyms aus, aber nichts darüber, ob und wie gut es seiner Aufgabe im Verdauungstrakt nachkommt. Insofern kann der Histaminintoleranz Test höchstens erste Anhaltspunkte vermitteln. Am Gang zum Hausarzt zur ausführlichen Diagnostik führt allerdings nach wie vor kein Weg vorbei. Hier bekommst du auch weiterführende Informationen über Medikamente, die dauerhafte Ernährung und eine entsprechende Ernährungsberatung.

Der Apothekenvergleich für die Schweiz. Finde die besten Apotheker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Pflanzliche Antidepressiva – die schonende Alternative bei Depressionen

Psychische Belastungen sollten nie auf die leichte Schulter genommen werden, besonders wenn sie Schlafstörungen, Unruhe, Stimmungsschwankungen oder sogar Depressionen auslösen. Eine Behandlung ist bei länger anhaltenden Depressionen mit Antidepressiva möglich. Dabei sind die pflanzlichen Medikamente mit Heilpflanzen den chemischen vorzuziehen, bis die Symptome abklingen.

Hausmittel gegen Aphthen: Was wirklich gegen die schmerzhaften Bläschen hilft

Aphthen sind kleine, entzündete Verletzungen an der Innenseite des Mundes oder an den Lippen. Sie können selten auch im Intimbereich auftreten. Bei den meisten Menschen – Frauen sind häufiger betroffen als Männer – treten die kleinen Bläschen nur einzeln auf, entweder auf der Mundschleimhaut, am Gaumen, auf der Zunge oder am Zahnfleisch. Aphthen sind harmlos, aber schmerzhaft und deshalb unerwünscht. Welche Hausmittel gegen Aphthen helfen und wann du zum Arzt solltest, erfährst du bei der Lektüre dieses Artikels.

Halbwertszeit Medikamente – wann wird ein Arzneimittel abgebaut?

Damit ein Medikament korrekt wirken kann, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Das betrifft nicht nur die Art der Einnahme, sondern in Hinblick auf die Wirkdauer auch Dosierung, Konzentration und Halbwertszeit der Wirkstoffe. Besonders die Halbwertszeit gibt Aufschluss darüber, wie lange ein Medikament im Körper wirkt und in welcher Geschwindigkeit es wieder abgebaut oder ausgeschieden wird.

Beruhigungsmittel rezeptfrei Schweiz – mit Baldrian und Co. die Nerven beruhigen

In manchen Lebensphasen kämpfen viele Menschen mit innerer Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen, spüren den Stress des Alltags und finden keine Zeit, die Gefühle zu ordnen und sich zu entspannen. All das ist eine Belastung für den Körper und spiegelt sich nicht selten auch im Umgang mit anderen Menschen wider. Zwar ist nicht sofort der Gang zum Arzt notwendig, dennoch sollte die Ursache geklärt werden. Hilfreich sind auch Beruhigungsmittel auf pflanzlicher Basis, die es in der Schweiz rezeptfrei im Handel gibt.

Generika – Was Versicherte beim Besuch der Apotheke wissen sollten

Vormals sehr kostspielige Medikamente werden nach einiger Zeit günstig als Generika angeboten. Aber ist ein Generikum wirklich in Qualität mit dem Originalpräparat zu vergleichen? Welche Unterschiede gibt es und wann erhalten Generika in der Schweiz eine Zulassung? Im folgenden Artikel haben wir dir wissenswerte und spannende Informationen zum Thema Generika zusammengestellt.

Welche Hausmittel eignen sich als natürliche Potenzmittel?

Wer sich nicht Viagra verschreiben lassen will, sucht dennoch oft nach Alternativen und Hausmitteln, die wieder Lust machen und die Libido steigern. Die Potenz eines Mannes zeigt sich ihm am deutlichsten, wenn er stark und zuverlässig erigiert. Erkennt ein Mann seine Impotenz, dann meist weil er eine erektile Dysfunktion beobachtet. Sein Penis „steht“ nicht mehr wie gewohnt. Das Gefühl, beim Geschlechtsakt nicht schnell oder sicher genug eindringen und beim Partner Gefühle der Lust und Befriedigung erzeugen zu können, wurmt. Jetzt wäre Hilfe willkommen. Welche Hausmittel steigern die Potenz am wirkungsvollsten?