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Marsupialisation: Wie der operative Eingriff bei Zysten erfolgt

Marsupialisation: Wie der operative Eingriff bei Zysten erfolgt

Zysten machen sich nicht immer bemerkbar und in den meisten Fällen erweisen sie sich als gutartig. Es gibt jedoch Ausnahmen: Einige der abgekapselten Hohlräume, die Flüssigkeit enthalten, entwickeln sich zu einer schmerzhaften Entzündung. Oft nehmen wir sie auch als ästhetisches Problem wahr, etwa im Intimbereich. Bei der Marsupialisation handelt es sich um eine Methode, die in speziellen Fällen Abhilfe schafft. Erfahre, für wen der Eingriff sich eignet und wie dieser verläuft.

Was ist eine Marsupialisation?

Die Marsupialisation beschreibt ein chirurgisches Verfahren im Kampf gegen Zysten. Die Behandlung erfolgt vor allem, wenn Ärzte einen Zystensack nicht komplett entfernen können oder eine herkömmliche Entfernung für nicht sinnvoll erklären. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Zyste sich entzündet. Häufig handelt es sich dabei um die sogenannte Bartholin-Zyste, welche aufgrund einer bakteriellen Infektion der Bartholin-Drüsen entsteht. Die Drüsen befinden sich am Scheideneingang der Frau und entzünden sich vor allem aufgrund von verschiedenen Bakterien. Dazu zählen beispielsweise Erreger von Geschlechtskrankheiten oder körpereigene Bakterien, die natürlicherweise auf unserem Körper vorkommen.

Wann erfolgt eine Marsupialisation?

Ärzte entscheiden sich oft für eine Marsupialisation, wenn sich der eitrige Herd einer Zyste bereits abkapselt hat und die Entzündung sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Eine eitrige Zyste erkennst du anhand der Flüssigkeit, die sich innerhalb der Kapsel befindet. Deshalb gilt: Suche am besten einen Gynäkologen oder einen Dermatologen auf, um eine Untersuchung durchführen zu lassen. Dein Arzt teilt dir mit, ob eine Marsupialisation bei dir notwendig und durchführbar ist.

Was sind Zysten?

Mediziner unterscheiden zwei verschiedene Arten von Zysten: Es gibt echte Zysten und sogenannte Pseudozysten. Letztere erkennen Ärzte daran, dass es sich um eine von Bindegewebe umgebene Abkapselung handelt. Echte Zysten weisen hingegen Zellgewebe auf. Beide Arten von Zysten erreichen unterschiedliche Grössen, wobei es sich in den meisten Fällen um gutartige Zysten handelt. Sie zeichnen sich durch ihren mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum aus. Gutartige Zysten bedürfen nicht zwingend eines chirurgischen Eingriffs; der behandelnde Arzt entscheidet im Einzelfall, zum Beispiel, wenn Zysten Beschwerden bereiten. In der Regel entstehen Zysten, wenn bestimmte Flüssigkeiten im Körper nicht richtig ablaufen. Sie kommen zum Beispiel im Inneren des Körpers vor, etwa an der Leber oder an unseren Nieren. Weitere Entstehungsgründe sind:

  • chronische Erkrankungen
  • Hormonschwankungen
  • Parasiten
  • Tumore

Wie läuft das Verfahren der Marsupialisation ab?

Folgende Schritte nimmt dein Arzt vor, um eine Marsupialisation einer Bartholin-Zyste durchzuführen:

  1. Zu Beginn erhältst du eine Vollnarkose. Von einer örtlichen Betäubung im entzündeten Gewebe raten Anästhesisten grundsätzlich ab.
  2. Im nächsten Schritt öffnet der Operateur die entzündete Höhle mit einem Skalpell, sodass Eiter und Sekret aus der Entzündungshöhle austreten.
  3. Nun kommt es zur Marsupialisation: Der Arzt fixiert in diesem Schritt die Membran der Drüse an deinen Scheidenvorhof. Dies geschieht mit feineren Nähten, sodass eine kleine Ausführung oder eine Art Kanaleingang entsteht. Mit dieser Technik ist es möglich, die offene Zyste final zu behandeln. Das Sekret fliesst nun ungehindert ab.

Ein Hinweis: In einigen Fällen ist die Membran der Drüse bereits durch die Entzündung zerstört. Dann legt dein Arzt in der Regel eine Gummilasche für die nächsten Tage ein und entfernt diese wieder, wenn die Wunde verheilt ist. Die Lasche bewirkt, dass die Wundränder nicht verkleben.

Wie bereite ich mich auf die Behandlung vor?

Viele Mediziner empfehlen Wärme als eine Art Therapie vor dem Eingriff. Dazu eignet sich zum Beispiel Rotlicht. Wärme bewirkt, dass die Entzündung sich schneller vom gesunden Gewebe abkapselt und reift, was einen entscheidenden Vorteil für den chirurgischen Eingriff darstellt. Auch die Empfehlung von Sitzbädern gehört in der Dermatologie zu den einfachen Verfahren, um einen Entzündungsherd schneller reifen zu lassen. Allgemeine Tipps zur Vorbereitung vor einem chirurgischen Eingriff:

  • Setze blutverdünnende Medikamente mindestens zwei Wochen vor dem Eingriff ab. Auch frei verkäufliche Präparate, die zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder Johanniskraut enthalten, gehören dazu.
  • Alkohol und Nikotin können den Prozess der Wundheilung verzögern. Verzichte deshalb vor dem Eingriff auf Genussmittel. Reduziere deinen Konsum möglichst auch nach der Operation, um den Wundheilungsprozess nicht zu stören.

Welche Risiken birgt eine Marsupialisation?

Generell gilt: Jeder chirurgische Eingriff birgt Risiken. Dazu zählen zum Beispiel Abszesse, die sich nach der OP bilden, Wundheilungsstörungen, Blutungen und Rupturen. Zwar ist die Prognose für einen erneuten Verschluss der Bartholin-Zyste eher gering, jedoch nicht auszuschliessen. Vor dem Eingriff klärt dich dein Arzt über die möglichen Risiken auf. Beachte, dass es nach der Operation zu Rötungen und Schwellungen kommen kann. Einige Wunden heilen alters- oder krankheitsbedingt langsamer oder entzünden sich erneut. Auch in einem solchen Fall berät dich der behandelnde Mediziner.

Wann muss ich mit einer Entzündung zum Arzt?

Lass auffällige Symptome, die auf eine entzündete Zyste hindeuten, grundsätzlich immer von einem Arzt begutachten, um bei Bedarf eine passende Behandlung zu bekommen. Eine rechtzeitige Therapie verhindert die Ausbreitung von Entzündungen und dämmt den Herd ein, sodass sich keine grösseren Abszesse bilden. Unsere Empfehlung: Routine-Check-ups, etwa beim Hausarzt und Gynäkologen, wahrnehmen und gesundheitliche Risiken rechtzeitig erkennen.

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