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Halbwertszeit Medikamente – wann wird ein Arzneimittel abgebaut?

Halbwertszeit Medikamente – wann wird ein Arzneimittel abgebaut?

Damit ein Medikament korrekt wirken kann, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Das betrifft nicht nur die Art der Einnahme, sondern in Hinblick auf die Wirkdauer auch Dosierung, Konzentration und Halbwertszeit der Wirkstoffe. Besonders die Halbwertszeit gibt Aufschluss darüber, wie lange ein Medikament im Körper wirkt und in welcher Geschwindigkeit es wieder abgebaut oder ausgeschieden wird.

Was bedeutet die Halbwertszeit bei einem Arzneimittel?

Für viele Beschwerden und Krankheiten gibt es die passenden Medikamente, die du etwa oral einnimmst oder injizierst bekommst. Jedes Arzneimittel entfaltet seine Wirkung durch die im Körper stattfindenden Prozesse für

  • Transport
  • Verteilung
  • Freisetzung
  • Abbau
  • Ausscheidung

Wenn du Tabletten oder Tropfen einnimmst, beginnt dein Körper nicht nur die Verarbeitung, sondern auch immer fast zeitgleich den Abbauprozess. Daher werden Medikamente danach unterschieden, wie lange der Vorgang andauert, bis der Körper das Arzneimittel über Darm oder Niere ausgeschieden hat. Diese messbare Dauer nennt sich Halbwertszeit. Genauer bedeutet die Halbwertszeit, wann in etwa nur noch die Hälfte des Wirkstoffs in deinem Körper vorhanden ist, die Wirkung entsprechend nachlässt oder du eine erneute Einnahme für die Therapie benötigst. Bei allen Medikamenten unterscheiden sich die Halbwertszeit und damit die Dauer des Abbaus. Einige Produkte benötigen wenige Minuten, andere Stunden, Tage oder Wochen.

Was sagt die Halbwertszeit über die Verabreichung von Medikamenten aus?

Anhand der Halbwertszeit kann der Arzt die Verabreichung und Einnahmehäufigkeit bestimmen. Je nachdem, wie schnell das jeweilige Medikament in seiner Konzentration von deinem Körper verarbeitet wird, ist eine neue Einnahme notwendig oder setzt die Wirkung zu einem bestimmten Zeitpunkt ein. Die Verabreichung ist darauf festgelegt, wann das Medikament wirkt und abgebaut wird. Dazu ist möglich, eine Retardierung zu erreichen, indem sich ein Wirkstoff aus dem Arzneimittel verzögert im Körper verteilt oder über einen längeren Zeitraum gleichmässig freigesetzt wird.

Wie beeinflusst die Halbwertszeit die Wirkdauer und das Dosierungsintervall?

Wirkdauer und Halbwertszeit sind zwar nicht identisch, sie ergänzen einander jedoch, da die Halbwertszeit einen wichtigen Hinweis auf das Dosierungsintervall gibt, also darauf, wie schnell der Prozess in deinem Körper stattfindet. Damit ein Medikament korrekt wirkt, muss es sich verteilen und einen gleichmässigen Medikamentenspiegel des Arzneimittels im Körper erreichen. Medikamente mit kurzer Halbwertszeit benötigen eine häufigere Einnahme als solche, die eine lange Halbwertszeit aufweisen. Sie werden schneller abgebaut, sodass auch die Wirkung schneller nachlässt. Eine erneute Einnahme ist notwendig, wenn es sich um eine längere Behandlung oder die Therapie für chronische oder psychische Erkrankungen handelt.

Was ist der Medikamentenspiegel und wie hängt die Wirkung von der Dosierung ab?

Der Medikamentenspiegel beschreibt die gleichmässige Verteilung des Arzneistoffes im Körper oder im erkrankten Körperbereich. Ziel ist es, ihn durch die Einnahme oder eine erneute Verabreichung zu halten. Die Wirkung hängt davon ab, wie das Medikament dosiert wird. Sie kann nicht erfolgen, wenn der Spiegel nicht erreicht ist. Fällt er bei einer Einnahme zu gering aus, setzt keine Wirkung ein. Ist er dagegen zu hoch, können Nebenwirkungen die Folge sein. Der Medikamentenspiegel ist daher wichtig für die Einschätzung der Dosierung. Wenn du eine Tablette schluckst, findet der Wirkungseintritt nicht sofort statt. Es dauert eine gewisse Zeitspanne, bis der Organismus den Arzneistoff aufgenommen hat und wieder abzubauen beginnt.

Wie lange dauert es, bis Arzneimittel im Körper nicht mehr nachweisbar sind?

Die Halbwertszeit kannst du der Verpackungsbeilage von Medikamenten entnehmen. Der Abbau im Körper hängt von Dosierung, Menge und Medikamentenspiegel ab. Tabletten oder Kapseln haben nach der Verabreichung einen längeren Wirkungseintritt als beispielsweise eine Injektion, da der Effekt erst stattfindet, wenn der Arzneistoff im Darm absorbiert wurde. Bei vielen Medikamenten erfolgt das innerhalb von Stunden, bei anderen, die langsam abgesetzt werden, kann das sogar mehrere Wochen dauern. Daher lassen sich Medikamente und Drogen oft auch dann noch nachweisen, wenn keine Verabreichung und Einnahme mehr stattfindet.

Wie wirkt ein Medikament im Körper?

Wichtig für eine Wirkung sind immer der Wirkungseintritt und die Wirkdauer. Damit durch die Einnahme des Arzneistoffs ein tatsächlicher Effekt stattfindet, ist es notwendig, dass der Wirkstoff einen sogenannten Drug Target erreicht, also eine molekulare Struktur, die mit dem Wirkstoff in deinem Körper interagiert. Drug Targets sind in der Medizin und Pharmakologie beispielsweise:

  • Enzyme
  • Transporter
  • Rezeptoren
  • Ionenkanäle
  • strukturelle Proteine
  • Nukleinsäuren

Durch sie gelangt der Wirkstoff im bestimmten Dosierungsintervall nach dem Einnehmen ins Blut und wird freigesetzt. Es gibt Medikamente, die schnell wirken, aber auch solche, die durch Verzögerung und Verabreichung länger benötigen, bis im Körper eine Besserung eintritt. Das trifft etwa auf Antidepressiva zu.

Was ist die Latenzzeit?

Als Latenzzeit wird der Zeitabschnitt bezeichnet, der zwischen der Verabreichung eines Medikaments und dessen Wirkungseintritt liegt. Die Zeit zwischen Wirkungseintritt und dem Ende der Wirkung nennt sich Wirkdauer. Die Verabreichungsart hat entsprechend eine zentrale Bedeutung für den Wirkungsbeginn. Damit der Effekt der Wirkung eintritt, muss der Arzneistoff den Blutkreislauf erreichen. Je schneller die Substanz ins Blut gelangt, desto kürzer ist die Latenzzeit. Daher wirken Injektionen schneller als Tabletten. Die Latenzzeit nach dem Einnehmen ist abhängig von:

  • Wirtstoffart
  • Arzneiform
  • Applikationsart und -ort
  • Einnahmeart
  • Verteilung
  • Metabolismus
  • Abbau und Zerfallzeit
  • Bioverfügbarkeit

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