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Histaminintoleranz Test: Pseudoallergie mit schwieriger Diagnostik

Histaminintoleranz Test: Pseudoallergie mit schwieriger Diagnostik

Kaffee, Wurst, Käse, Avocado: Die Lebensmittel, auf die der Körper von Histaminintoleranten reagiert, sind zahlreich und sehr unterschiedlich. Eine Histaminose schafft grossen Leidensdruck für den Patienten. Doch sie zu diagnostizieren, ist alles andere als einfach. Gibt es einen zuverlässigen Histaminintoleranz Test? Wann lohnt es sich, eine Diagnostik machen zu lassen, und wie läuft die Diagnose der Histaminunverträglichkeit ab? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die rätselhafte Pseudoallergie und den Test darauf.

Wo kann ich einen Histaminintoleranz Test machen?

Eine Histaminunverträglichkeit zeigt sich mit ganz individuellen Beschwerden. Der Körper kann mit heftigen Magen-Darm-Beschwerden reagieren, mit Durchfall und Bauchschmerzen, aber auch mit Hautrötungen und Ausschlag oder mit starkem Kopfschmerz. Die Ursache der Krankheit ist nach wie vor unbekannt, die Liste der möglichen Symptome lang. Das erschwert die Diagnose einer Histaminose. Hinzu kommt: Es gibt heute keine eindeutigen Diagnosekriterien für eine Histaminintoleranz. Das bedeutet, dass es keinen Bluttest oder eine andere Laboruntersuchung gibt, die eindeutig die Erkrankung nachweist. Tests, die Hinweise auf eine Unverträglichkeit geben sollen, untersuchen meist das Blut auf die Histaminmenge oder auf das Enzym Diaminoxidase. Deren Vorhandensein in bestimmten Mengen und der Zusammenhang mit der Histaminintoleranz lassen sich aber wissenschaftlich nicht beweisen. Fazit: Einen schnellen Histaminintoleranz Test per Blutprobe gibt es nicht.

Welcher Arzt macht einen Histaminintoleranz Test?

Du vermutest, dass du eine Histaminintoleranz hast? Mit diesem Verdacht gehst du normalerweise erst einmal zum Hausarzt. Dieser kann dich, wenn nötig, an Fachärzte weiterleiten. Die Intoleranz lässt sich nämlich nur mit einer Differenzialdiagnose einigermassen sicher feststellen: Es wird abgeklärt, ob andere, nachweisbare Krankheiten Ursache deiner Beschwerden sind. So können zum Beispiel Tests auf Gluten-, Lactose- oder Fructoseunverträglichkeit nötig sein. Auch chronische Darmkrankheiten und weitere Allergien müssen ausgeschlossen werden.

Der Körper überreagiert: Ist Histaminintoleranz eine Allergie?

Die Histaminintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, Ärzte bezeichnen sie als eine Pseudoallergie. Etwa ein bis zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden darunter, die meisten von ihnen sind Frauen mittleren Alters. Wer an Histaminintoleranz leidet, dessen Verdauungssystem ist nicht mehr in der Lage, überschüssiges Histamin abzubauen. Normalerweise übernimmt diese Aufgabe das Enzym Diaminoxidase (DAO). Arbeitet dieses Enzym nicht mehr wie vorgesehen oder ist nicht in ausreichender Menge vorhanden, kann es zu einer Reihe von Symptomen kommen. Unter einer Eliminationsdiät – histaminreiche Lebensmittel werden weggelassen – bessern sich die Symptome meist. Daran kann der Arzt und Ernährungsberater nicht nur das Vorhandensein der Intoleranz erkennen. Die langfristige Ernährung richtet sich im Anschluss individuell an die Reaktionen des Patienten. Eine immer wieder neu angepasste Ernährungsweise, die nicht ganz auf den Botenstoff Histamin verzichtet, aber unverträgliche Lebensmittel ausschliesst, verschafft oft eine Besserung der Beschwerden.

Diagnose beim Arzt: Wie stellt er die Histaminintoleranz fest?

Weil sich die Diagnose auf dem direkten Weg per Bluttest nicht stellen lässt, wird zunächst geprüft, ob andere Krankheiten vorliegen, die ähnliche Beschwerden auslösen. So könnte eine Darmspiegelung Aufschluss über entzündliche Krankheiten dort geben, Tests überprüfen andere Unverträglichkeiten und Allergien. Anschliessend kann der Arzt Blut abnehmen und in der Probe den Histamingehalt und den der Diaminoxidase bestimmen. Anschliessend führt der Patient eine zweiwöchige histaminfreie Diät durch und gibt danach wieder eine Blutprobe ab. Haben sich die Werte verändert, ist also zu viel Histamin oder Diaminoxidase zu finden, spricht dies für eine Histaminunverträglichkeit.

Bei welchen Beschwerden sollte ein Test auf Histaminunverträglichkeit gemacht werden?

Die unspezifischen Symptome der Histaminose und die Schwierigkeiten, sie nachzuweisen, machen die Diagnostik schwer. Sie können am ganzen Körper und in verschiedenster Form auftreten. Mitunter gehen Patienten jahrelang von Arzt zu Arzt, bis endlich eine Diagnose feststeht. Sind Erkrankungen mit vergleichbaren Symptomen ausgeschlossen, lohnt sich der Versuch mit einer histaminfreien Ausschlussdiät. Die wichtigsten Symptome, die du mit deinem Arzt besprechen solltest, hier einmal im Überblick:

  • Müdigkeit nach dem Essen
  • starke Bauchkrämpfe mit Durchfall
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Reizdarm
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • plötzlich auftretender Hautausschlag im Gesicht
  • laufende oder verstopfte Nase
  • plötzlicher Blutdruckabfall mit Schweissausbrüchen und Schwächegefühlen

Gibt es einen Histaminintoleranz Test für zu Hause?

Es gibt Testkits, die das Vorhandensein des Enzyms Diaminoxidase überprüfen. Allerdings ist der Zusammenhang von bestimmten Testergebnissen mit der Histaminose nicht wissenschaftlich zu belegen. Ausserdem sind die Tests nur dann einigermassen aussagekräftig, wenn sie sorgfältig gehandhabt und sehr schnell im Labor verarbeitet werden. Insofern sind die Testkits, die für den Hausgebrauch angeboten werden, kein brauchbarer Ersatz für eine ärztliche Diagnose.

Wie zuverlässig ist der Histaminintoleranz Test?

Da bisher noch nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Symptome einer Histaminintoleranz mit einem Mangel von Diaminoxidase zusammenhängen, bringt das Testergebnis in der Regel wenig. Die Messung im Blut sagt ausserdem nur etwas über die Menge des Enzyms aus, aber nichts darüber, ob und wie gut es seiner Aufgabe im Verdauungstrakt nachkommt. Insofern kann der Histaminintoleranz Test höchstens erste Anhaltspunkte vermitteln. Am Gang zum Hausarzt zur ausführlichen Diagnostik führt allerdings nach wie vor kein Weg vorbei. Hier bekommst du auch weiterführende Informationen über Medikamente, die dauerhafte Ernährung und eine entsprechende Ernährungsberatung.

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