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Methotrexat: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Anwendungsgebiete

Methotrexat: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Anwendungsgebiete

Der Wirkstoff Methotrexat wurde ursprünglich als Zytostatikum für die Krebstherapie entwickelt, ist inzwischen jedoch häufiger zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Arthritis im Einsatz. Wie das Medikament wirkt, welche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen bei Methotrexat auftreten können und alle anderen wichtigen Informationen, die du vor der Einnahme beachten solltest, erfährst du hier.

Was ist Methotrexat?

Methotrexat gehört zur Wirkstoffgruppe der Folsäure-Analoga. Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das du ausschliesslich in Apotheken und mit einem Rezept von deinem Arzt erhältst. Der Wirkstoff wurde 1955 in den USA von der Firma Lederle entwickelt. Zunächst diente es als Medikament zur Krebstherapie. Später fand man jedoch heraus, dass es in niedrigeren Dosierungen auch bei anderen Krankheiten helfen kann. Heute wird es häufiger als Immunmodulator eingesetzt.

Welche Wirkung hat es auf die Folsäure-Biosynthese?

Folsäure ist ein essenzielles Vitamin, welches im Körper vielfältig benötigt wird. Zu seinen wichtigsten Aufgabenbereichen gehören die Zellteilung sowie verschiedene Stoffwechselprozesse. Methotrexat bindet an Enzyme, die für die Folsäure-Biosynthese von entscheidender Bedeutung sind. Diese Hemmung wirkt sich auf die Synthese von DNA, RNA und anderen Schritten aus, die für die Zellteilung und Zellwachstum notwendig sind.

Welche Krankheiten können mit dem Medikament therapiert werden?

Wie bereits erwähnt, kann Methotrexat bei zwei verschiedenen Indikationen verschrieben werden. In hoher Dosierung dient es als Zytostatikum. Es kann das Wachstum von Tumorzellen hemmen. Daher kann es zur Behandlung von folgenden Krankheiten zum Einsatz kommen:

  • akute lymphatische oder auch myeloische Leukämie
  • Non-Hodgkin-Lymphome, insbesondere bei Lymphomen des Zentralen Nervensystems
  • Osteosarkome (bösartige Knochentumore)
  • solide Tumore in verschiedenen Geweben und Organen, zum Beispiel Brust (Mammatumore), Lunge oder Blase

In den oben beschrieben Indikationen spricht man von einer Hochdosistherapie. In niedrigerer Dosierung (Tiefdosistherapie) kann Methotrexat auch als Immunsuppressivum zur Behandlung folgender Krankheiten genutzt werden:

  • Rheumatoide Arthritis
  • Schwere Formen der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)

In seltenen Fällen wird es in der Schweiz zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen, wie zum Beispiel bei Morbus Crohn oder bei Multipler Sklerose, verschrieben.

Wie wirkt es bei Arthritis und anderen entzündlichen Erkrankungen?

Bei Autoimmunerkrankungen und anderen Krankheiten, die mit Entzündungen einhergehen, liegt eine Überaktivität des Immunsystems vor. Die Abwehrzellen des Körpers greifen die eigenen Zellen ein und setzen Entzündungsprozesse in Gang. Methotrexat hemmt die Bildung von Folsäure und damit auch die Zellteilung der Abwehrzellen des Immunsystems. Dies hat zur Folge, dass akute Entzündungsprozesse, wie sie zum Beispiel bei einer Arthritis entstehen, unterbunden werden.

Wie erfolgt die Einnahme von Methotrexat?

Methotrexat ist als Fertigspritze oder als Präparat in Tablettenform erhältlich. Bei einer Krebstherapie erhält der Patient bis zu 12.000 Milligramm Methotrexat pro Quadratmeter Körperoberfläche. Zur Behandlung von Arthritis und anderen entzündlichen Erkrankungen sind niedrigere Dosierungen von etwa 15 Milligramm vorgesehen. Die Einnahme sollte in beiden Fällen nur einmal pro Woche erfolgen. Eine Überdosierung kann schwere Nebenwirkungen verursachen oder zum Tod führen. Wenn Methotrexat in höherer Dosis eingenommen werden muss, verschreibt der Arzt häufig zusätzlich ein Präparat mit Folsäure, um das Risiko von möglichen Nebenwirkungen zu reduzieren. Detaillierte Empfehlungen zur Einnahme und Dosierung solltest du mit deinem Arzt oder Apotheker besprechen. Studiere ausserdem auch den Beipackzettel gründlich, bevor du mit der Therapie beginnst.

Was sollten Patienten vor der Behandlung beachten?

Eine Behandlung mit Methotrexat darf keinesfalls bei Schwangeren oder Stillenden erfolgen, da es sich schädlich auf das Kind auswirkt. Daher solltest du vor Beginn der Therapie unbedingt abklären, ob du schwanger sein könntest. Kontraindikationen liegen auch bei Patienten mit den folgenden Erkrankungen und Beschwerden vor:

  • Störungen der Nierenfunktion
  • Lebererkrankungen
  • Krankheiten, die die Blutbildung beeinträchtigen
  • Allgemeine oder durch eine aktuelle Infektionen ausgelöste Immunschwäche

Darüber hinaus solltest du Methotrexat nicht in Kombination mit anderen entzündungshemmenden Präparaten einnehmen. Im Zeitraum der Behandlung solltest du ausserdem keine Lebendimpfstoff erhalten. Da die Immunantwort durch das Medikament herabgesetzt wird, könnte die Impfung dein Immunsystem überfordern und zu schweren Komplikationen führen.

Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen können bei Methotrexat auftreten?

Bei der Einnahme von Methotrexat können folgende Nebenwirkungen und Symptome in absteigender Häufigkeit auftreten:

  • Entzündung der Mund- und Darmschleimhäute
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Knochenmarkdepression: Darunter versteht man eine Störung der Blutzellen-Bildung im Knochenmark
  • Funktionsstörungen der Niere
  • Schädigungen der Leber
  • Hautausschlag und allergische Reaktionen
  • Kopfschmerzen
  • Osteoporose
  • vermehrte Anfälligkeit für Infektionen

Methotrexat kann Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von Medikamenten eingehen. Wie bereits erwähnt, betrifft das in erster Linie Medikamente, die ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung haben. Vorsicht ist auch bei Präparaten geboten, die einen Abbau über die Niere erfordern, da es zu einer Überlastung des Organs kommen kann. Methotrexat darf nicht gleichzeitig mit den folgenden Medikamenten eingenommen werden:

  • Antibiotika
  • Nicht-Steroidale-Entzündungshemmer, wie zum Beispiel Salicylsäure
  • Lachgas
  • Penicilline
  • Arzneimittel, die sich auf das Knochenmark auswirken
  • Medikamente, die den Folsäurespiegel im Körper herabsetzen

Verzichte in dieser Zeit ausserdem auf einen übermässigen Alkoholkonsum, da dieser die möglichen Nebenwirkungen von Methotrexat verstärken kann. Koffein solltest du ebenfalls nur in Massen geniessen, da es die Wirksamkeit von Methotrexat herabsetzen kann.

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